Espresso Martini – Rezept des Kultdrinks zum Nachmachen | mySpirits.eu (2024)

Tipp zum Shaken

Beim Thema Shaken driften die Meinungen ebenso auseinander wie bei der Frage: Cold Brew Coffee, heißer oder abgekühlter Espresso? Manche geben zuerst das Eis in den Shaker, damit die Ingredienzen schon etwas gekühlt werden, andere shaken zuerst, um die Verwässerung des Drinks besser zu kontrollieren. Auch das ist eine Stilfrage.

Wenn Sie die erste Variante wählen, sollten Sie aber zwei Dinge bedenken: Schüttet man heißen Espresso darüber, bleibt vom Eis nicht viel übrig. Zweitens ist das A und O für die Schaumkrone kräftiges Schütteln. Wenn das Eis dann schon halb geschmolzen ist, besteht die Möglichkeit, anstelle eines leckeren co*cktails eine verwässerte Kaffee mit Schuss Variante zu erhalten.

Es empfiehlt sich daher, den Espresso auskühlen zu lassen, bevor er in den Shaker gegeben wird. In der co*cktailschale kommt der Drink übrigens ganz ohne Eiswürfel aus. Da der co*cktail aber – wie bei Martini üblich, aber im Gegensatz zum Kaffee mit Schuss – eisgekühlt genossen wird, sollte an der Eismenge im Shaker nicht gespart und das Servierglas vorgekühlt werden.

Zuckersirup im Espresso Martini – ja oder nein?

Auch an dieser Frage scheiden sich die Geister. Naschkatzen sagen ganz klar: ja! Wer es nicht so süß mag und Bitternoten hervorheben möchte, kann auf den Zucker komplett verzichten oder einfach weniger verwenden. Je nach Menge und Sorte des verwendeten Likörs ist ein Espresso Martini ohnehin schon süß und braucht keinen Sirup mehr zusätzlich. Das ist reine Geschmackssache und sollte je nach Geschmack ausprobiert werden.

Espresso Martini Rezept-Varianten – kreativ Mischen

Espresso Martini ist kein starrer Drink, der nur schmeckt, wenn er genau nach Rezeptvorlage gemacht wird. Im Gegenteil, er bietet beinahe unendlich kreativen Spielraum. Beinahe, denn eine Sache musst bleiben: der Espresso. Was die restlichen Ingredienzen angeht, sind Sie eingeladen, munter zu experimentieren.

So verwenden manche anstelle von Kaffeelikör lieber Haselnusslikör – diese Variante von Espresso Martini nennt man Cuppa Joe. Andere bleiben dem Kaffeelikör zwar treu, ersetzen aber den Wodka durch andere Spirituosen. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, hier nur ein paar Beispiele:

  • Beim Flat White Martini kommt Baileys zum Einsatz, der für eine herrliche Cremigkeit sorgt.
  • Rum and Raisin Espresso Martini setzt auf dunklen Rum (45 ml) und Sherry (22 ml).
  • Italien-Fans können den Wodka durch Grappa ersetzen und erhalten einen Grappa Espresso Martini.
  • Dasselbe gilt für Wacholder-Enthusiasten und die entsprechend Gin Espresso Martini genannte Variante. Wenn Sie geschmacklich auf volle Kaffee-Power setzen möchten, greifen Sie dabei zum Windspiel Caxambu Kaffee Gin, der mit einem milden Kaffee-Destillat angereichert wurde.
  • Tequila Blanco oder Mezcal verleihen dem klassischen Espresso Martini eine scharfe Würze und eignen sich ideal für alle, die ihre co*cktails gerne mit feurigem Temperament mögen.
  • Mutige wagen sich ans Mischen eines schauerlich klingenden „Death by morning“. Hier treffen 22 ml Absinth und 15 ml Fernet Branca Menta auf 15 ml Kaffeelikör, Espresso, Zuckersirup und ein paar Tropfen Angostura Bitter.

Espresso Martini – die Geschichte des „Wachmacher-co*cktails“ mit Stil

Wann und wo genau ein co*cktail das Licht der Welt erblickte, ist oft mehr von Legenden umrankt als tatsächlich nachweislich dokumentiert. Eine erzählenswerte Anekdote bietet der beliebte Espresso Martini, doch auch diese beginnt mit einer ungeklärten Frage: Wo wurde der trendige Drink erfunden?

Denkt man an Espresso, kommt einem wahrscheinlich sofort Bella Italia in den Sinn. Doch die Reise zu den Ursprüngen des Espresso Martini führt uns in nördlichere Gefilde, nach London. Das steht fest.

Allerdings ist nicht klar, ob der co*cktail erstmals in der Soho Brasserie oder in Fred's Bar über den Tresen wanderte.

Was Espresso Martini mit einem Supermodel zu tun hat

Über jeden Zweifel erhaben ist allerdings der Erfinder des Kaffeeco*cktails. Und dieser ist geringerer als der 2016 verstorbene „co*cktail King“ Dick Bradsell, dem wir auch andere trendige co*cktails wie den Gin Bramble zu verdanken haben.

Bradsell selbst wurde nicht müde, die Geschichte, die hinter der Erfindung des Espresso Martini steckt, zu erzählen. So soll ihn Anfang der 1980er Jahre ein junges, amerikanisches Model, das später weltberühmt wurde, in seiner Bar um einen Drink gebeten haben. Von diesem Drink wolle sie erst aufgeweckt und dann umgehauen werden: „Wake me up, and then f**k me up“ sollen ihre Worte gewesen sein, wenn wir Bradsells Anekdote Glauben schenken.

Die Geburtsstunde des Vodka Espresso

Der Bartender setzte diese Forderung mit Wodka, Kaffeelikör, Espresso und Zucker in die Tat um. Das Model war begeistert und Bradsell gab seiner neuesten Erfindung den Namen „Vodka Espresso“. Bezüglich der Identität des späteren Supermodels brodelt es mächtig in der Gerüchteküche. Von Kate Moss als Vodka Martini Muse ist ebenso die Rede wie von Naomi Campbell. Beides ist eher unwahrscheinlich ist, da die beiden 1983 gerade 9 bzw. 13 Jahre alt waren. Aber so ist das eben mit Gerüchten. Vielleicht war es ja Claudia Schiffer oder Heidi Klum? Gentleman Bradsell schwieg in britischer Manier darüber und nahm dieses Geheimnis mit ins Grab, nicht aber das co*cktail-Rezept – zum Glück!

Wie aus dem Wodka Espresso der Kultdrink Espresso Martini wurde

Dick Bradsell war hinter den Tresen der angesagtesten Bars von London zu Hause. Während seiner Zeit in der Londoner Bar The Pharmacy nannte er seinen Vodka Espresso um in „Pharmaceutical Stimulant“. Als er kurz darauf zum leitenden Bartender der Match Bar EC 1 wurde, besann er sich wieder auf den ursprünglichen Namen.

Seine Erfindung sprach sich schnell herum und bald war der co*cktail weit über die Londoner Stadtgrenzen hinweg bekannt. Werden Drinks erst einmal weltweit populär, scheinen sie ein gewisses Eigenleben zu entwickeln. So auch der Vodka Espresso.

Der Martini-Hype in den 1990er Jahren

In den späten 1990er Jahren erlebte das Martiniglas einen plötzlichen Höhenflug. Es wurde zum absoluten Trend, jeden co*cktail in einem Martiniglas zu servieren und dem Drink entsprechend den Namenszusatz „Martini“ zu geben – auch wenn das Getränk eigentlich gar nichts mit einem Martini zu tun hatte. Diesem Hype unterlag auch der Wodka Espresso, der fortan im Martini-Glas serviert wurde und seither unter dem Namen „Espresso Martini“ co*cktail-Herzen höherschlagen lässt.

Ist der Espresso Martini überhaupt ein Martini-co*cktail?

Der Name ist irreführend, denn Espresso Martini hat mit einem klassischen Martini Dry co*cktailnicht viel gemeinsam, weder von den Ingredienzen noch vom Geschmack ausgehend. Vor allem die Glaswahl bringt die Drinks auf einen gemeinsamen Nenner. Denn meist wird der co*cktail in einer co*cktailschale – dem sogenannten Martini-Glas – serviert, was wiederum von „Dry Martini-Puristen“ häufig kritisiert wird.

„Echte Martinis“ werden in dieser Kontroverse den „falschen Martinis“ gegenübergestellt. „Falsch“ seien demnach süßliche Drinks wie Strawberry Martini oder eben auch Espresso Martini. Authentischen Martini hingegen erkenne man an dem charakteristisch trockenen Geschmack.

Zudem wird Dry Martini den Aperitif-co*cktails zugeordnet, Espresso Martini ist aber ein typischer After-Dinner-Drink. Nun, über diese Fragen lässt sich lange diskutieren. Man kann die Zeit aber auch nutzen, um einen Espresso Martini ins Glas zu zaubern, denn der co*cktail schmeckt – Name hin oder her – einfach verführerisch lecker.

Erst wach werden & sich dann umhauen lassen – viel Vergnügen beim Espresso Martini-Genuss!

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